Programm Projekt März 2017


Ludwig van Beethoven, Egmont Ouvertüre

L. v. Beethoven: Egmont - Ouvertüre

 

Goethes Trauerspiel Egmont behandelt die Geschichte des Grafen Egmont von Gavre während des Aufstands der Niederländer gegen die spanische Herrschaft. Ludwig van Beethoven komponierte dazu um 1810 im Auftrag des Wiener Burgtheaters eine aus zehn Stücken bestehende Schauspielmusik, die am 15. Juni 1810 in Wien mit einer Inszenierung von Goethes Egmont uraufgeführt wurde. Das Werk wurde mit Begeisterung aufgenommen, E.T.A. Hoffmann lobte es für seine musikalische Poesie und Goethe selbst beschrieb Beethoven als „bemerkenswertes Genie“ bei der Umsetzung seiner Vorlage.

Beginnend mit düsteren rhythmischen Akkorden, im Ausdruck ähnlich seiner 5. Sinfonie, komponiert Beethoven in seiner Ouvertüre ein zuerst hoch dramatisches Werk, das sich aber langsam zu einer Siegesfanfare entwickelt und im Tutti kraftvoll und triumphal endet.

 

Heute gehört die Ouvertüre zu einem von Beethovens populärsten Orchesterwerken und zu den meist gespielten Ouvertüren überhaupt.

 


Sir Edward Elgar, Elgar Cellkonzert

Edward Elgar: Cellokonzert

 

Die Premiere von Edward Elgars Cellokonzert, eins seiner letzten großen Werke, war wegen mangelnder Proben ein Desaster. Trotzdem erkannten Kritiker das Potential des Werkes. So schreibt Ernest Newman, Journalist des Observers: „Das Werk an sich ist großartiges Material! Sehr einfach, diese besondere Einfachheit, die Elgars Werke in den letzten Jahren auszeichnet, aber mit einer tiefgründigen Weisheit und Schönheit, die der Einfachheit zugrunde liegt“. So gelang dem Werk erst lange nach Elgars Tod in den 1960er Jahren mit einer Aufnahme der Cellistin Jacqueline du Pré der Durchbruch. Das viersätzige Stück beginnt mit einer rezitativartigen Einleitung, die das sich durch das ganze Stück ziehende Thema vorstellt, das nach und nach in verschiedensten Farben und Variationen vom Solisten und dem Orchester vorgestellt wird.

Elgar gibt dem Cellisten in seinem Konzert große Freiheiten, in denen er die unterschiedlichen Verarbeitungen des Themas ausgiebig präsentieren kann, aber auch im zweiten Satz rasende Sechzehntelketten, in denen die Virtuosität des Cellos zur Schau gestellt wird. Elegische Klänge sind im langsamen dritten Satz zu hören, bevor das Werk mit einem furiosen Finale, an dessen Ende noch einmal das Anfangsrezitativ erklingt, beendet wird.

 

 


P. I. Tschaikowski - Sinfonie Nr. 5

 

Die dem Musikkritiker Theodor Avé-Lallemant gewidmete fünfte Sinfonie Tchaikovskys wurde unter der Leitung des Komponisten am 17. November 1888 in Sankt Petersburg uraufgeführt. Gegensätzlich zur heutigen Reputation des Werkes befand Tchaikovsky selbst die Sinfonie auch aufgrund der eher mäßigen Premiere als „misslungenes Werk“. Der Musikwissenschaftler und Zeitgenosse Tchaikowskis, Josef Sittard, beschrieb die Sinfonie aber schon damals als eine der „bedeutendsten musikalischen Erscheinungen unserer Zeit“. 

Die ganze Sinfonie wird von einem Schicksalsmotiv durchzogen, das zu Beginn des ersten Satzes von den Klarinetten vorgestellt wird. Tchaikowski schreibt zu seinem ersten Satz: „Introduktion. Völlige Ergebung in das Schicksal oder, was dasselbe ist, in den unergründlichen Ratschluß der Vorsehung“. Und so ist dieser erste Satz von Dramatik geprägt und endet erschöpft mit dem ausklingenden Schicksalsmotiv in den Bässen.

Der zweite Satz zeigt einen Lichtstrahl in Form eines Hornsolos, das wohl mit zum Schönsten gehört, was für Horn in der sinfonischen Musik komponiert wurde. Es beginnt unter sanfter Begleitung der Streicher und entwickelt sich zu einem neuen, vom ganzen Orchester übernommenen Thema, das sich von dem schon bekannten Schicksalsmotiv nur kurz stören lässt.

Der Walzer des dritten Satzes stellt einen beschwingten Kontrast zu den vorangegangenen Sätzen dar und zeigt, dass neben Dramatik und Schicksal auch andere Facetten existieren und musikalisch verarbeitet werden können.

Das Schicksalsmotiv bestimmt auch den Anfang des vierten Satzes, jetzt allerdings in Dur intoniert und als Triumphmarsch von den Bläsern präsentiert. Dieser triumphale Charakter zieht sich durch den gesamten Satz, der in einem furiosen, überschwänglichen Finale endet, das die Sinfonie mit Fortissimo-Akkorden beschließt.